Die Wahrheit über: Gold Steak
Mittlerweile hat so ziemlich jeder von Ribérys Gold Steak mitbekommen, der in sozialen Netzwerken unterwegs ist oder die Nachrichten aufmerksam verfolgt. Aber was genau kostet so ein Gold Steak eigentlich? Lohnt sich der Aufwand vom Vergolden und wie schmeckt das eigentlich? Fragen über Fragen die ich nachfolgend für euch beantworten werde.
Großer Shitstorm zum Gold Steak
Einen Riesenshitstorm hat Ribéry mit dieser Aktion ausgelöst. Jedoch war seine Reaktion auf die Kommentare wesentlich schlimmer. Die Art und Weise, wie er auf Twitter damit umgegangen ist, beschert ihm nun eine saftige Geldstrafe vom Verein sowie eine menge Spott und Häme. Nichts desto trotz wird das Vergolden von Lebensmitteln aktuell so hart parodiert und zu Werbezwecken genutzt, dass man sich dazu einige Fragen stellen sollte.
Fragen, die dringend beantwortet werden sollten, um ein Verständnis für all das zu bekommen, beispielsweise was so ein Steak eigentlich kostet. Wer schon mal in einem Steak-Restaurant gewesen ist, weiß, dass man für ein sehr gutes Steak tief in die Tasche greifen muss. Je nach Herkunft und Rasse, Reifeverfahren und Zubereitung, kann man für ein ausgezeichnetes Steak schon mal einen guten dreistelligen Betrag hinblättern.
Das Gold Steak – Fragen und Antworten
Wie viel Gold braucht man für ein Tomahawk Steak?
Bei einem Tomahawksteak von ungefähr 1,2kg, beträgt die Oberfläche rund 755 cm²*. Bei Amazon gibt es 8,5 cm x 8,5cm Blattgold zu kaufen. Für das Beispiel Tomahawk benötigt man 11 Blatt Blattgold um die komplette Oberfläche zu bedecken.
*(Schnittfläche ca 170 cm² x 2 + Umfang ca 235 cm² bei 5 cm Dicke + Knochen ca. 180 cm²)
Was kostet das Gold für ein Tomahawk Gold Steak?
Da die Auflagefläche allerdings nicht gesehen wird, ziehe ich eine Seite der Schnittflächen ab, sodass man mit 9 Blättern Blattgold auskommt. Das sind umgerechnet 15,42 €. (Was das Steak tatsächlich in einem Restaurant kostet, möchte ich im ehrlich zu sein gar nicht wissen. Warenwert + Aufwand + Gastro Aufschlag = viele Euros!)
Wie bereite ich ein Gold Steak am besten zu?
Hier gibt es mehrere Zubereitungsarten. Wichtig ist: nicht auf dem Gold angrillen! Die beste Methode: Das Steak von allen Seiten ordentlich angrillen, mit Gold verzieren und im geschlossenen Garraum auf Kerntemperatur ziehen. Das verzieren erweist sich übrigens als kompliziert, da das Gold hauchdünn ist. Am besten vorsichtig atmen und mit einem weichen Pinsel arbeiten.
Schmeckt man das Gold?
Es schmeckt tatsächlich nach nichts. Es ist so dünn und geschmacksneutral, dass dies geschmacklich überhaupt keinen Unterschied macht. Der größte Nachteil der durch das Gold entsteht: man muss sich von der Kruste verabschieden und es sammelt sich natürlich etwas Flüssigkeit zwischen Fleisch und Gold beim Garziehen.
Was passiert mit dem Gold nach dem Essen?
Bei der großen Menge Gold ist es unvermeidbar sich im Anschluss die Zähne zu putzen . Das Gold ist sehr fein und setzt sich gerne in Zahnzwischenräume und zwischen Zahn und Zahnfleisch ab. Für die Verdauung ist es unbedenklich (sofern das Gold nicht verunreinigt war) und wird einfach wieder ausgeschieden.
Wieso verziert man ein Steak mit Gold?
Verzieren kann man das in diesem Fall schon gar nicht mehr nennen. Es ist eher protzen, zeigen, was man hat. Auch wenn wir anhand der Rechnung oben gesehen haben: Ribéry hätte sich das Gold Steak auch als Bürokaufmann leisten können.
Weitere Fragen beantworte ich gerne auf Anfrage. Habt ihr noch wichtige Infos die angehangen werden sollten, schickt mir am besten eine Nachricht.
Lohnt sich der Aufwand für ein Gold Steak?
Kurz und knapp: Nein! Niente! Nada! Fein akzentuiert in Desserts oder auf einzelnen Tranchen finde ich es, wenn es zum Gesamtbild passt, vollkommen in Ordnung. Und auch, wenn wie in dem Beispiel, oben der Preis des Goldes nicht ansatzweise so hoch ist wie viele denken: es lohnt sich überhaupt nicht! Optisch natürlich der absolute „Hingucker“ und es war eine Erfahrung wert. Es hat allerdings keinen Einfluss auf den Geschmack, klebt bei den Mengen nervig an den Zähnen und der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Genuss. Spart euch das Geld für das Gold lieber und bestellt euch einen netten Gin zu eurem tollen Steak!
Zum Beispiel diesen hier:
Oliver Schnitzler
14. Januar 2019 06:37Hi Kevin – Blattgold an sich finde ich, gerade in der gehobenen Gastronomie, einen alten Stiefel – das gibt es ja schon seit Jahrhunderten. Grundsätzlich gilt dabei: Das Auge isst mit! Ob das jetzt Kaputzinerkresse als essbare Blüten sind die man ja auch nicht auf dem Teller bräuchte oder nur ansehnlich hergerichtete Teller – erlaubt ist was gefällt. Ich finde es schön die Möglichkeit zu haben in der Gestaltung meiner Teller, natürlich muss das Jeder für sich entscheiden. Und tausche Gin (brrrrr) gegen Whisky dann bin ich dabei! Gruß – der Olli